Aktuelle Nachrichten
Prof. Dr. Joachim Schindler verstärkt die Kompetenzen in der Immanuel Diakonie
Seit dem 1. Oktober 2013 unterstützt das Kuratoriumsmitglied Prof. Dr. Joachim Schindler die Immanuel Diakonie als Berater der Holding in Berlin.Der 56jährige Steuerberater und Wirtschaftsprüfer ist seit 1989 bei der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft tätig, zuletzt als Global Head of Audit im Global Executive Team, dem weltweiten Vorstand von KPMG International. Der Familienvater ist Honorarprofessor an der FU Berlin im FACTS-Department Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung. Ein Gespräch mit Prof. Schindler und Udo Schmidt, dem Geschäftsführenden Direktor der Immanuel Diakonie.
Aus welcher Motivation heraus ist Ihnen die Immanuel Diakonie wichtig?
Prof. Schindler: Meine Fähigkeiten und meine Erfahrungen im diakonischen Bereich einzubringen, ist eine Herausforderung, die mich neugierig macht. Die Verbindung von diakonischem Auftrag und wirtschaftlicher Notwendigkeit – in diesem Spannungsfeld mitzugestalten, reizt mich sehr. Letztlich ist es die Frage nach „operativer Exzellenz versus Zweck“, die uns bewegt. Die Suche nach dieser Beantwortung ist wichtig für die Menschen, die bei uns arbeiten, und denen wir helfen, die wir auf einer mitunter schwierigen Lebensstrecke begleiten.
Kennen Sie die Welt der Diakonie?
Prof. Schindler: Neben meiner Tätigkeit bei KPMG war ich 6 Jahre im Kuratorium und Finanzausschuss des Berliner Johannesstifts und seit 2 Jahren im Kuratorium der Immanuel Diakonie. Dadurch, dass die baptisten.schöneberg seit 12 Jahren für meine Familie zur „Heimat“ geworden sind, habe ich naturgemäß eine große Nähe zu den diakonischen Aktivitäten, da die Gemeinde ja die Alleingesellschafterin der Immanuel Diakonie ist. Die Relevanz von aktiver Nächstenliebe in professioneller Hand ist uns als Familie aufgrund der Schwerbehinderung unseres Sohnes seit 25 Jahren immer wieder bewusst.
Wo sehen Sie Ihre Rolle bei der Immanuel Diakonie?
Prof. Schindler: In den letzten 30 Jahren war die regelmäßige konstruktive Veränderung von Strukturen, Prozessen und Denkweisen das „Programm“ meiner bisherigen Berufstätigkeit. Ich habe viele Mandanten in steuerlichen Fragestellungen, Fragen von Rechnungslegung, Buchhaltung und Controlling, aber auch in organisatorischen Fragen betreut. Die Spanne reichte dabei vom eigentümergeführten mittelständischen Unternehmen bis zu internationalen DAX Konzernen. Gleichzeitig habe ich als Mitglied des Vorstands von KPMG Deutschland bzw. Europa gut 8 Jahre ein größeres Unternehmen leiten dürfen und in den letzten 3 Jahren als Global Head of Audit einen wichtigen Geschäftsbereich strategisch weiterentwickeln dürfen. Ich komme mit diesem Berater- wie Funktionsträgerhintergrund aber bewusst nicht als einer, der alles weiß. Im Gegenteil, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen der Immanuel Diakonie kennen ihr Geschäft weit besser als ich. Als Ostwestfale, denen Bodenständigkeit nachgesagt wird, sehe ich es als meine Aufgabe an, die Immanuel Diakonie dabei zu unterstützen, Herausforderungen gemeinsam im Team anzunehmen, Visionen zu entwickeln und in Bewegung zu bleiben, ohne die „Erdung“ aus den Augen zu verlieren.
Was wird nun in der Immanuel Diakonie anders?
Schmidt: Mit der Unterstützung von Prof. Schindler erhalten wir Zugang zu einer eindrucksvollen Fachexpertise im Wissen um seine besondere innere Verbundenheit zu den eigentlichen Zweck eines diakonischen Unternehmens: dem Dienst am Menschen um seiner selbst willen; die Sicherung einer gesunden Wirtschaftskraft, um die diakonischen Aufgaben sach- und menschengerecht zu erfüllen. Diese Aufgabe ist der Zweck unserer Anstrengungen und das weiß er eben auch aus seiner religiösen Überzeugung. Hier sind wir Seelenverwandte und Vertraute.
Was wird sich in der Führungskultur verändern?
Schmidt: Mit Prof. Schindler können wir die Zukunftsfähigkeit unserer diakonischer Einrichtungen und unserer Dienstleistungsunternehmen, gewachsen aus den diakonischen Aufgaben, weiterentwickeln und optimieren. Wir können mit seinem Wissen und seiner menschlichen Erfahrungskompetenz noch besser an unseren Strukturen und Prozessen arbeiten, noch stärker mit allen Entscheidungsträgern in einen konstruktiven Dialog treten – am gemeinsamen Auftrag arbeiten, als Gruppe noch stärker zusammen wachsen und die Werteverbindung als wichtigstes Gut stärken.
Wir werden zukünftig verschiedene Aufgaben gemeinsam wahrnehmen, sowohl über das Instrument der Geschäftsführerkonferenz, als auch im Kontakt zu den Leitungsgremien der Einrichtungen, in Projekten und bei der Entwicklung von strategischen Aufgaben und Maßnahmen. Selbstverständlich werden wir unsere individuellen Kompetenzen so einbringen, dass die seit drei Jahren veränderte Organisations- und Leitungsstruktur der Immanuel Diakonie gestärkt wird.
Wie halten Sie den Kontakt zu Ihrer Wirtschaftsprüferwelt?
Prof. Schindler: Ich werde meine Tätigkeit als Wirtschaftsprüfer weiterführen, auch um meinen „Außenblick“ auf Organisationen beizubehalten und kontinuierlich zu schärfen. Durch meine Lehrtätigkeit an der Freien Universität Berlin und meine Mitgliedschaft im Vorstand des Instituts der Wirtschaftsprüfer bleibe ich auch inhaltlich auf dem neuesten Stand. Von diesem Transfer- und Fachwissen kann dann auch die Immanuel Diakonie profitieren.