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09.07.2015

Lese-Tipp: Ab wann wird Internetnutzung zur Sucht?

Die Psychosoziale Beratungsstelle der Christlichen Wohnstätten Schmalkalden stellte ihre Jubiläumsfeier unter das Thema Internetsucht und lud sich dazu einen Experten der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz ein.
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12 Stunden und mehr ununterbrochen vor dem Computer sitzen, in einem abgedunkelten Raum, abgeschottet von der Außenwelt. Für wen dieser Zustand zur Normalität geworden ist, läuft Gefahr in eine Abhängigkeit zu geraten und sein Leben nicht mehr selbst in der Hand zu halten.

Anlässlich der Jubiläumsfeier der Psychosozialen Beratungsstelle der Christlichen Wohnstätten Schmalkalden (PSBS) sprach Klaus Wölfling, Psychologischer Leiter am Fachbereich Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz über Intersucht und ihre Folgen. Die thüringische Zeitung Freies Wort berichtet darüber.

Als die Beratungsstelle vor zwanzig Jahren eingerichtet wurde, habe noch keiner gegoogelt, gefacebookt oder wikipediert, erinnerte Nadja Luck, die Leiterin der PSBS. Heute ist das alles zur Normalität geworden. Für manche User führen Online-Spiele oder die Nutzung anderer Angebote im Internet in die Abhängigkeit. Die Folgen sind Konzentrationsschwierigkeiten und Realitätsverlust, soziale Isolation, die zu Arbeitslosigkeit und Armut führen kann.

Nur etwa ein Prozent der zumeist jungen Männer, die sich wegen ihrer Internetsucht in psychologischer Therapie befinden, sei tatsächlich auch süchtig. Doch die Dunkelziffer liege vermutlich weit höher, so die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle in Schmalkalden. Das liege auch daran, dass die wenigsten Eltern das Verhalten ihrer Kinder als schwerwiegendes Problem erkennen. In einigen Fällen helfe dann nur noch ein stationärer Aufenthalt für einen klaren Entzug.

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